Die Top 3 Karpfenköder – Vorsicht, fängig!

Die Top 3 Karpfenköder – Vorsicht, fängig!

Obwohl diese Karpfenköder nicht zu der natürlichen Nahrung der Karpfen zählen – vor diesen Top-Ködern macht kein Karpfen halt! Egal ob am Vereinssee, Natursee oder am Fluss.

Auch wenn beim Ansitz mit Made, Wurm und Teig immer wieder ein Karpfen im Kescher landet und mit Frolic und Kartoffeln gute Fänge verzeichnet werden – mit diesen Ködern wird eure Montage zum Karpfenmagneten!

Welche drei Karpfenköder das sind und was du über deren Vorbereitung und Köderpräsentation wissen musst, verrate ich dir jetzt!

Karpfenköder #1: Boilies

Dieser Karpfenköder hat eindeutig den ersten Platz verdient!
Dieser Karpfenköder hat eindeutig den ersten Platz verdient!

Die ungeschlagene Nummer 1! Die Fänge mit den bunten, aromatischen Murmeln sprechen nunmal für sich.

Der ganz große Vorteil der Boilies – durch sie wird selektives Karpfenangeln ermöglicht! Mal ganz abgesehen von Brasse und Wels. Kleinere Weißfischarten bekommen sie nicht in’s Maul und können durch die harte Konsistenz nicht an den gekochten Kugeln „rumnuckeln“.

Wegen ihres hohen Nährstoffgehalts an Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten stellen sie einen absoluten Leckerbissen für die Karpfen da – dazu riechen manche Boilies so gut, dass man selbst reinbeißen könnte. Oder nicht?

Da dieser Karpfenköder vor allem durch seine Nährstoffe punkten kann, solltest du beim Boiliekauf unbedingt ein Auge auf die Inhaltsstoffe werfen. Je natürlicher die Inhaltsstoffe der Boilies ausfallen, desto besser. Im Bestfall verzichtest du komplett auf Murmeln mit Konservierungsstoffen, wenn du die Möglichkeit hast deine Boilies anderweitig haltbar zu machen – durch Einfrieren zum Beispiel.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass du deine Montage über Nacht auslegen kannst, ohne damit Leben zu müssen dass sich dein Köder auflöst, wie bei Pellets oder Frolic. Das macht deinen Karpfenansitz wesentlich entspannter – du musst nicht ständig deinen Köder kontrollieren und vermeidest Unruhe an deinem Platz.

Und noch ein weiterer Vorteil!

Du kannst die Boilies auch mit brachialen Weitwürfen auswerfen, ohne dass dein Köder sich vom Haken löst und die Montage blank am Grund liegt!

Süß oder sauer? Oder doch fischig?

Bei der schier unendlichen Auswahl findet jeder Karpfenangler seine Lieblinge. Du bestimmt auch!

Egal ob groß oder klein, Pop-Up‘s oder sinkende Hakenköder, knallbunt oder eher unauffällig, süß oder fischig – deiner Fantasie und den Variationen am Haar sind keine Grenzen gesetzt.

Achte bei deiner Boiliewahl auf dein Gewässer: Pop-Up’s und allgemein aufgepoppte Karpfenköder, wie Schneemänner oder Boilies mit Fake-Maiskorn sind für’s Karpfenangeln am Fluss mit starker Strömung nur bedingt geeignet – bei diesen Verhältnissen wirken diese Köder durch die viele Bewegung im Wasser auf die Karpfen eher abschreckend als interessant.

Pop-Up’s setzt du an eben diesen Flüssen bevorzugt in Buchten, strömungsberuhigten Bereichen und Stillwasserzonen ein.

An Flüssen mit mäßiger Strömung und am See oder Weiher brauchst du dir darüber keine Gedanken machen – hier kommen aufgepoppte Karpfenköder immer an.

Denk dran!

Die Faustregel besagt: Im Sommer eher süß und fruchtig fischen, im Winter fischig und herb!

Das gleiche gilt auch für die unzähligen Karpfen-Rigs und Boilie-Montagen. Für jeden Gewässertyp und jede einzelne Situation gibt’s ne Lösung. So kommst du irgendwann auch zu deinem Traumkarpfen, wenn du ihn nicht schon in den Händen hattest. Aber sind wir mal ehrlich: Schwerer geht immer!

Natürlich können auch verschiedene Karpfenköder gleichzeitig am Haar präsentiert werden: Pop-Up und Tigernüsse zum Beispiel!

 

Pop-Up und Tigernüsse als Kombiköder - hier präsentiert am Ronnie Rig!

Wenn du’s noch etwas exklusiver brauchst, kannst du deine Boilies auch selber rollen. Dann kannst du jede einzelne Zutat, Aroma und Größe selbst bestimmen!

Die Kugeln eignen sich dazu auch noch zum Anfüttern. Du musst dir keine Sorgen machen, dass dir Weißfischschwärme den Futterplatz leer futtern, bevor überhaupt ein Karpfen auf deinen Futterplatz aufmerksam wird.

Dadurch, dass Boilies rund sind und ein gewisses Eigengewicht mitbringen, lassen sie sich viel besser als kleine Parikel werfen. Und mit dem Boilierohr kannst du mit etwas Übung ganze Futterstrecken im Wasser anlegen.

Falls du direkt an deinem Karpfenköder anfüttern möchtest, eignen sich ganze oder halbe Boilies ideal dafür. Mit einem PVA-Sack oder einem PVA-Netz lassen sich die Murmeln punktgenau am Köder platzieren.

Karpfenköder #2: Tigernüsse

Tigernüsse bestehen zu einem Viertel aus Fett und sind zudem reich an Protein, Kohlenhydraten und Ballaststoffen. Nicht nur Karpfen wissen den Geschmack zu schätzen, vor allem in Südeuropa und Westafrika werden die Erdmandeln von der Bevölkerung gegessen und verarbeitet.

Du kannst vor deinem nächsten Karpfenansitz mit Tigernüssen also gerne mal naschen.

Bevor du die Tigernüsse zum Karpfenangeln nutzt, musst du sie zuerst ca. 24h in Wasser einweichen und danach kochen, damit sie weicher werden. Achte darauf, dass die Tigernüsse im Kochtopf immer mit Wasser bedeckt sind – wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, einfach etwas Wasser in den Topf geben.

Du kannst vor dem Kochvorgang noch Zucker hinzufügen. Damit steigerst du die Attraktivität noch etwas mehr. Nach dem Kochen selbst sieht dieser Karpfenköder dann auch anders aus – etwas voluminöser.

Tigernüsse müssen gekocht werden, damit du sie anködern kannst!
Tigernüsse müssen gekocht werden, damit du sie anködern kannst!

Nachdem du die Tigernüsse je nach Menge zwischen 30-60 Minuten gekocht hast, kannst du sie mit dem Sud in einen verschließbaren Eimer oder in eine Schüssel geben und ein paar Tage stehen lassen.

Wenn du diesen Top-Karpfenköder länger im Wasser aufbewahrst, bildet er eine Art Schleimschicht um sich – viele Karpfenangler schwören darauf, aber Vorsicht: Der Geruch kann ziemlich unangenehm sein! Am besten öffnest du deinen Ködereimer erst wieder direkt am Wasser, sonst riecht’s zuhause oder im Auto echt schlecht.

Falls es mal schnell gehen soll, kannst du dir das Lagern der Nüsse auch sparen. Durch das Kochen lassen sie sich trotzdem auf’s Haar ziehen.

Da Tigernüsse ein Naturprodukt und damit nicht gleich groß sind, nimmst du die größeren Nüsse als Köder und die kleineren zum Anfüttern. Sie sollten im Partikelmix zum Anlegen von größeren Futterplätzen auf keinen Fall fehlen! Den Tigernüssen wird übrigens ein „Crunch-Effekt“ nachgesagt – die Karpfen zerkleinern diesen Köder mit ihren Schlundzähnen und sollen durch das Knacken richtig in Fresslaune kommen!

Tigernüsse bringst du entweder mit einer Futterkelle oder bestenfalls mit dem Boot an den Futterplatz. Auf weitere Distanzen bleibt dir nur eine Futterrakete oder ein (Futter)Boot, wenn du deinen Futterspot treffsicher anfüttern möchtest, denn die kleinen Nüsse fliegen ziemlich schlecht.

Karpfenköder #3 Mais

Der Klassiker. Egal ob aus der Dose, gekocht oder gedippt – mit diesem Köder haben viele schon als Jungangler ihre Karpfen gefangen. Du vielleicht auch schon?

Dieser Karpfenköder ist etwas flexibler was das Anködern angeht. Du kannst ihn als Dosenmais einfach auf den Haken ziehen und mit einer Laufbleimontage auf Grund ablegen oder an der Pose anbieten.

Natürlich kannst du gekochten Hartmais auch am Haar anbieten – Dosenmais hält etwas schlechter am Haar, funktioniert aber genauso. Such dir dabei die größten Körner aus der Dose, diese halten am ehesten am Haar und werden nicht so schnell von Kleinfischen abgezupft.

Nicht nur Karpfen stehen total auf Mais, auch alle anderen Weißfischarten lassen sich auch damit fangen. Wenn du vor hast, mit Mais auf Karpfen zu angeln, dann darf es ruhig eine größere Portion am Haken oder Haar sein. Damit selektiv nur auf Karpfen anzusitzen wird aber dennoch immer ein kleines Glücksspiel bleiben.

Für schnelle Sessions eignet sich Dosenmais trotzdem – so kannst du ziemlich schnell herausfinden, ob sich Fische am Platz aufhalten!

Im Gegensatz zu Boilies und Tigernüssen ist das Korn eher arm an Nährwerten und nur Dosenmais ist oft gesüßt.

Der große Vorteil von Mais als Karpfenköder ist der günstige Preis und die schnelle Verfügbarkeit. Ab in den Supermarkt, ein paar Dosen in den Einkaufwagen, schon ist der Köder für den Angeltag besorgt. Große Säcke Hartmais gibt’s beim Bauern oder beim Agrarbedarf. Günstiger Anfüttern geht eigentlich nicht.

Auch dein Grundfutter kann das goldene Korn schnell aufpeppen: Der Saft vom Dosenmais eignet sich super um dem Futter etwas mehr Aroma zu verleihen und der Mais selbst um das Futter etwas grobkörniger zu machen.

Die Körner können wie Boilies auch eingefärbt und gedippt werden. Damit kannst du zusätzliche Farb- und Geruchsreize erzeugen um die Karpfen neugieriger auf deinen Hakenköder zu machen! Dazu einfach die Maiskörner über Nacht in einer verschließbaren Dose mit dem Dip oder/und Aroma verschließen und im Kühlschrank einwirken lassen. Fertig! Du kannst hier auch mit Lebensmittelfarbe und Backaroma aus dem Supermarkt arbeiten – einfacher Köder, einfache Mittel!

Maiskörner gibt es auch als Imitat! Mit diesen Fake Körnern kannst du einen anderen Karpfenköder aufpoppen oder einen zusätzlichen optischen Reiz erzeugen. Manche Karpfenangler legen ihre Montage sogar nur mit gedippten Fake Mais aus – und fangen auch ihre Fische.

Die besten Karpfenköder

Das sind also die drei besten Karpfenköder! Dir sind bei der Variation am Haar keine Grenzen gesetzt – probiere die verschiedenen Köder einzeln oder kombiniere sie miteinander. Dips und Liquids können die Attraktivität deines Köders noch weiter steigern. Viel Spaß beim Ausprobieren und ein dickes Petri!

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